„Mach dein Ding.“ – „Bei dir läuft ja auch nie was nach Plan.“
„Sei offen“ – „So genau wollte ich es jetzt echt nicht wissen.“
„Musst du immer über Sex reden?“ – „Bisschen prüde, hm?“
„Mach dich doch mal unabhängig!“ – „Was sagt denn dein Freund dazu?“
„Könntest ruhig mal was aus dir machen!“ – Willst du echt so vor die Tür gehen?“
„Ich finde dich ja ungeschminkt schöner! – „Warum siehst du so blass aus?“
„Du brauchst keinen Sport machen, bist doch schlank genug!“ – „Hast du abgenommen? Sieht toll aus!“
„Sei nicht immer so laut!“ – „Könntest doch auch mal was dazu sagen.“
Für all das habe ich nur einen Satz übrig: „Wer hat denn bitte dich gefragt?“
Wer bin ich und wenn ja wie viele? Es klingt abgedroschen, ich weiß. Und dennoch hängt es von unserem Gegenüber ab, wer wir in diesem Moment sind. Wie viel Raum wir erhalten. Und welche unserer vielen Facetten wir gerade zeigen. Leben wir unsere stille oder unsere laute Seite? Sind wir in dieser Situation der Zweifler oder der Draufgänger? Der Schwarzmaler oder der Sonnenschein? Es gibt viele literarische Werke, viele Filmklassiker darüber, wie zwei Menschen in ihrem Zusammentreffen den anderen und sich selbst neu entdecken. Nur sind sie fast alle romantischer Natur.
Um nicht missverstanden zu werden – Berufsrisiko – ich liebe die Liebe. Auch die Leidenschaft, die Chemie. Warum auch nicht? Aber es gibt viele Formen von Nähe. Viele Menschen haben mich auf meinem Weg weitergebracht. Nur war in den meisten Fällen keine Verliebtheit oder körperliche Anziehung im Spiel. Was nicht heißt, dass geistige Verbundenheit nicht eine ganz eigene Magie birgt. Ich bin mir sicher, du kennst dieses Gefühl auch aus deinem Leben. Aber kennst du es auch aus den Medien?
Frage dich selbst: Wie viele Romane über die Freundschaft kennst du? Wie viele rührende Filmszenen über platonische Liebe? Beachtet man den Unterschied zwischen den Geschlechtern, wird es noch extremer – Wende die gleichen Frage auf Frauenfreundschaften an oder auf Verbindungen zwischen Männern und Frauen, die keine sexuelle Komponente haben. Oder auf Männerfreundschaften, die nicht sämtliche Stereotype aus dem „Buddymovie“ bedienen.
Das Problem an der Fixierung auf die romantische Liebe als erzählerisches Motiv ist: Die Geschichten müssen nah am Leben sein, nicht umgekehrt. Eine literarische und filmische Welt, die auf die Feinheiten menschlicher Nähe keine Rücksicht mehr nimmt, bleibt hohl und leblos. Und sie suggeriert eine emotionale Verarmung, die nicht der Wirklichkeit entspricht: Manche wundern sich darüber, dass ihre ersten romantischen Beziehungen nicht dem Bild der Medien entsprechen. Erst wenn sie sich von den starren Normen befreit haben, erkennen sie, dass die Schönheit manchmal in Facetten liegt, die auf dem Bildschirm oder zwischen den Zeilen bisher nicht zu sehen waren.
Lasst uns von Freundschaft auf den ersten Blick erzählen. Vom platonischen Liebeskummer. Von Frauen, deren Bindung durch als mehr Glitzer und Mädelsabende zusammengehalten wird. Von Männern, die ein offener, emotionaler Umgang verbindet. Von Manic Pixie Dreamgirls, in die der Protagonist nicht verliebt war. Ich bin ganz Ohr.
Toleranz bedeutet – einfach gesagt – die Fähigkeit, andere Menschen, andere Konzepte auszuhalten. Tatsächlich schwirren aber noch viele weitere Definitionen durch die politische und private Sphäre (Ja, ich würde diese Sphären voneinander trennen). Aber verwenden wir den Begriff so, wie er eigentlich gemeint ist? Bezeichnen wir damit wirklich die Fähigkeit, Dinge auszuhalten, die wir nicht akzeptieren? Oder nutzen wir den Toleranzbegriff als leere Phrase, um Emanzipationsbewegungen aller Art zu verteidigen, quasi als Schutzschild gegen reaktionäre Gegenwehr?
Gleich, ob es nun um Feminismus, queere Bewegungen oder Antirassismus geht – sehr oft werden deren Belange mit einem „Mehr Toleranz“ zu verteidigen versucht. Doch was suggeriert diese Phrase? Im Grunde unterstellt sie, dass man diese Menschen aufgrund ihres Geschlechts, ihrer sexuellen Orientierung oder ihrer Hautfarbe „aushalten“, sprich ertragen muss. Nicht, dass sie den Platz in der Gesellschaft einfordern dürfen, der ihnen allein durch ihre bloße Existenz zusteht. Verwenden wir den Begriff auf diese Art, unterstellen wir damit: „Ich bin die Norm, aber du bist in Ordnung“ – eine Annahme, von der sich sämtliche Bemühungen um Diversität distanzieren.
Und damit ist die Toleranz vor allem eines: Ein unfassbar belasteter Begriff, ähnlich wie „Bürgerliche Mitte“ und „freier Diskurs“. Pauschal „mehr Toleranz“ zu fordern, ist vermutlich so ähnlich, wie nach einem Anschlag sich „mehr Liebe auf dieser Welt“ zu wünschen: Eine hohle Phrase, bestenfalls eine gut gemeinte Geste.
Fragen wir uns also: Welche Dinge passen tatsächlich nicht in unser Wertesystem? Und können wir sie wirklich aushalten?
Ich glaube, mit Selbsthilfebüchern über Positives Denken könnte man mehrere Bibliotheken füllen. #goodvibesonly verzeichnet auf instagram ca. 11,3 Millionen Beiträge. Spotify schlägt mir jeden Tag Podcasts für ein besseres Mindset vor. Was auch immer „besser“ in diesem Fall bedeutet. Manchmal frage ich mich, ob Negativität noch einen Platz hat in unserer Welt. Denn in manchen Momenten sieht es nicht danach aus. Sorgen, Ängste, Zwangsstörungen, Wutprobleme verschwinden in Therapiezimmern und Selbsthilfegruppen. Man könnte meinen, dort gehören diese negativen Gefühle hin, jedenfalls sind sie im Alltag verbannt.
Doch auch wenn ich professionelle Hilfe hoch schätze, frage ich mich manchmal, warum wir negative Gedanken stets pathologisieren müssen. Warum genau muss ein Mensch, der eher zum Grübeln und Zögern neigt, von außen korrigiert werden? Wieso bewerten wir sein Mindset (was habe ich für eine Abneigung gegen dieses Wort) automatisch als „schlechter“? Positive Menschen, die ein Grundvertrauen in sich und die Welt haben, haben oft die stärkere Motivation und leben um einiges leichter. Aber in manchen Momenten braucht es auch die Grübler. Diejenigen, die nicht überzeugt von einer Idee sind. Diejenigen, die bereit sind, mit sich und den Umständen zu hadern.
Aus Wut, Angst, Sorgen, Frustration können höchst produktive Dinge entstehen. Es ist nicht falsch, als Paar den Abend lieber streitend zuhause zu verbringen, anstatt sich um ein lockeres Dinnerdate zu bemühen. Vielleicht werden endlich Dinge aufgearbeitet, die zuvor nicht zur Sprache kamen. Ein Projekt noch einmal zu verwerfen, kann ein Anfang von etwas Großem anstatt ein Ende sein – Wer weiß? Letztendlich gilt das auch für politische Dinge: #goodvibesonly und ein schönes Lächeln bringt die Menschen nicht heraus auf die Straße, um für eine gerechtere Welt zu demonstrieren.
Deswegen frage ich inzwischen immer, wenn jemand mich auffordert, etwas nicht zu zerdenken: „Warum eigentlich nicht?“
Sich virtuell zu bekennen, ist einfach. Es braucht zehn Minuten, einen Strauß Blumen am 8. März hochzuladen und darunter wahlweise ein Zitat von Frida Kahlo oder Virginia Wolf einzufügen, zwei weitere, um am 2. Juni ein schwarzes Quadrat im wohlkuratierten Instagramfeed aufzunehmen. Vielleicht eine, um einen Tweet von Freunde fürs Leben zu teilen. Unter dem Post einer Inklusionsaktivistin ein paar Ausrufezeichen zu positionieren, ist vielleicht sogar nur eine Frage von Sekunden. Auf die Gefahr hin, dass ich zynisch klinge: ich bin’s nicht.
Doch ich bin’s. Aber nicht, weil ich die Macht virtueller Wirksamkeit unterschätze. Es gibt Aktivisten und Aktivistinnen, die es sich zum Beruf gemacht haben, über Missstände aufzuklären – in vielen Fällen sehr schlecht oder überhaupt nicht bezahlt – sogar auf die Gefahr hin, nicht gehört zu werden. Der eine oder andere Hashtag, wie zum Beispiel „metoo“ hat eine globale Bewegung ins Rollen gebracht. Aber hohl politische Zugehörigkeit zu demonstrieren, ohne je unaufgefordert über die Problematik reflektiert zu haben, reicht nicht aus.
Warum fällt es vielen so leicht, unkommentiert und ohne Vorwarnung Bilder der Gewalt auf Sozialen Netzwerken zu teilen, gleichzeitig aber so schwer, mit ihren Freunden und Bekannten über Diskriminierung zu sprechen? Warum nutzen so viele von uns die Bildungsangebote, die wir haben, nicht und schreiben lieber „100%“ unter einen Text, den sie nicht einmal zu 50% verstanden haben? Und warum ist man so schnell dabei, Content von Aktivist*innen zu teilen, aber gleichzeitig so zögerlich winzige Kleckerbeträge spenden, damit diese ihre Bildungsarbeit finanzieren können? Wieso heißt es online überall: „Wir müssen über Rassismus reden“, „Der Sexismus muss aufhören“, „Inklusion muss vorangehen“, aber in der analogen Welt geht das stille Schweigen weiter?
Mit welcher Emanzipationsbewegung wir uns auch solidarisieren wollen, sollten wir uns eines bewusst machen: Es gibt Unterschiede zwischen den Menschen. Der größte Unterschied liegt darin, ob man nach einem Solidaritätspost den Bildschirm ausmachen, nach einer Demo das Schild wegpacken oder das Spruchshirt ausziehen kann und ein Thema damit aus den Augen, aus dem Sinn ist oder eben nicht. Niemand muss sich schuldig fühlen, zu den Menschen zu gehören, die politische Realitäten ins Private willkürlich ein- oder ausladen können. Aber es reicht nicht, eine Minute Zeit zu investieren, nur um zu demonstrieren, dass man „auf der richtigen Seite“ steht. Es reicht nicht.
Wir alle kennen diese Frage. Wenn nicht gerade Corona unser Sozialleben lahmlegt, stellen wir sie vielleicht sogar mehrmals am Tag. Wir fragen unseren Kommilitonen, den wir im Coffeeshop treffen, was er so macht. Aha, er sitzt an einer Seminararbeit und geht heute noch zum Prüfungsamt. Dann schreibt uns eine Bekannte aus der Schulzeit an. Gleiche Frage, eine ähnlich triviale Antwort: Sie gewöhnt sich an den neuen Job und hat in ihrem Garten ein Planschbecken aufgestellt. Faszinierend. Nichts gegen Seminararbeiten oder Plantschbecken. Manchmal freut man sich auch über die trivialen Dinge und sie haben einen Platz in unserem Leben verdient. Aber wenn diese Frage zu einem Muss geworden ist, etwas, dass sowohl Fragesteller als auch Gegenüber mit Lustlosigkeit und Pflichtgefühl behandeln, wirkt Smalltalk im Grunde antisozial. Wir erfahren Dinge, die wir vom anderen nicht wissen wollen und müssen gleichzeitig überflüssigerweise unser Alltagsleben erörtern.
Sollten wir stattdessen einfach ehrlich antworten? „Eigentlich nichts. Ich habe gerade meinen Master fertig, aber meine sozialen Phobien halten mich davon ab, zu Bewerbungsgesprächen zu gehen.“
„Ich trauere einem Typen hinterher, der mich nach drei Dates geghostet hat.“
„Vor drei Wochen habe ich versucht, mit dem Rauchen aufzuhören. Was soll ich sagen? Ist heute meine dritte.“
Ehrliche Antworten zu geben, ist ein Anfang. Vielleicht ernten wir in der einen oder anderen Situation einen irritierten Gesichtsausdruck. Oder aber wir führen ein Gespräch, das uns eventuell nicht langweilt. Betrachten wir das einmal von einer anderen Seite: Wollen wir überhaupt Freunde und Bekannte um uns haben, die darauf nur eine oberflächliche Antwort hören wollen? Im Grunde sind ehrliche Antworten fast wie ein Rohrschachtest. Wir erkennen, wer ein Auge für die gesamte Palette unserer Gedankenwelt hat und wer nicht.
Oder wir könnten anfangen, andere Fragen zu stellen.
„Was denkst du?“
„Was beschäftigt dich?“
„Was ist in der Zwischenzeit in deinem Leben passiert?“
„Wofür interessierst du dich gerade?“
Mal schauen, was passiert.
Längst haben wir den Punkt überschritten, an dem Verschwörungstheorien über Corona die Runde machen. Immer wieder bleibe ich an den Worten von Sophie Passman hängen, die in ihrem vielfach beachteten Video konsterniert feststellt: „Irgendwie habe ich langsam das Gefühl, alle drehen durch.“ Tja. Da hat die gute Frau Passman wohl leider recht. Was aber leider auch zu unserer Realität gehört: Die Menschen, die aktuell Videos von Xavier Naidoo, Ken Jebsen und Attila Hildmann teilen, sind nicht einfach nur anonyme Hater, die seriösen Journalisten und Autoren das Leben schwer machen. In manchen Fällen sind es alte Klassenkameraden, Freunde oder Verwandte. Und auf einmal stecken manche von uns, die sich sicher in ihrer Blase glaubten, in Whatsapp-Chats fest, in denen Verschwörungstheorien die Runde machen. Und obwohl diejenigen, die Corona als die neue Weltverschwörung sehen, erwachsene Menschen sind, bleibt die Frage: Was tun? Bin ich verantwortlich dafür, wenn mein Onkel Xavier Naidoo als Ikone feiert und mich vor einer Impfpflicht warnt? Liegt es in meiner Verantwortung, dass meine Bekannten sich nicht an die Sicherheitsregeln halten und meinen, jeder müsse „das selbst entscheiden“? Oder geht mich das alles im Grunde nichts an?
Ich würde sagen, die Antwort ist ein eindeutiges Weder-noch. Nein, es ist nicht unsere Schuld. Aber dennoch geht es uns etwas an. Wenn wir uns eine Welt wünschen, in der die Fake News nicht gewinnen, sollten wir Menschen aus unserem privaten Umfeld zumindest die Chance auf eine gerechte Diskussion bieten und unsere eigene Position klarstellen. Allerdings sollte eines gewiss sein: Die Menschen, die wir da konfrontieren, sind mündige Wesen und treffen ihre eigenen Entscheidungen. Das ist an sich zwar etwas Gutes, jedoch kann das Ganze für uns schlecht enden: Womöglich wird man uns Dummheit oder Naivität unterstellen. Vielleicht wird man uns sagen: „Du bist ja gehirngewaschen.“
Und auch wenn weder ich noch sonst jemand eine narrensichere Methode dafür verraten kann, möchte ich dazu auffordern, uns streng an ein paar Grundregeln zu halten, die im extremistischen Lager gerne mit Füßen getreten werden. Also: Wir sollten nicht in reißerische Behauptungen verfallen, auch nicht, wenn wir aufgebracht sind. Halten wir uns an die öffentlich-rechtlichen Medien und das Robert-Koch-Institut und nicht an die Aussagen von Personen ohne fachlichen Hintergrund, auch nicht, wenn wir deren Ansichten gut finden. Lasst uns unsere Quellen nennen und uns nicht vage ausdrücken: Der Satz „Studien beweisen“ ist zum Beispiel problematisch, weil Studien erstens empirisch arbeiten und daher keiner logischen Schlussfolgerung nahekommen und zweitens, weil man vermeintliche Fakten immer in einen Kontext setzen muss. Außerdem sollten wir uns nicht über die Menschen, die an Verschwörungstheorien glauben, lustig machen. Nicht erst genommen zu werden ist so etwas wie kalorienreiches Futter für Verfolgungswahn. Und ansonsten nur noch ein letzter Rat: Sich verantwortlich zu verhalten, kann auch bedeuten, die Diskussion im richtigen Moment zu verlassen, bevor es nur noch persönlich wird.
Ich muss gestehen: Weder habe ich den Mut noch das Wissen manch feministischer Aktivistinnen, die sich irgendwo zwischen Demos, Blogs, Twitterfehden und Podiumsdiskussionen bewegen. Ich kann vermutlich nicht jedes einzelne Werk von Virginia Wolf herunterbeten und auch manch feministischer Kampfslogan geht an mir vorbei. Geht man jedoch von der klassischen Definition aus, sprich gleiche Rechte für alle Geschlechter. Ja, dann dürfte ich als Feministin durchgehen.
Manche Sinnfluencerinnen – richtig gegendert, bisher habe ich kein männliches Beispiel gesehen – haben davon anscheinend jedoch eine andere Definition: Feminismus = der Glaube, dass nur die richtigen Produkte einer Frau dazu verhelfen, den Platz einzunehmen, der ihr zusteht. Ein Frauenideal, dem ich mich online aktuell nicht entziehen kann. Bevor ich mir eine Y-Kollektiv Doku über Sexismus ansehen kann, ploppt eine Werbung auf, die ebenso gut aus den Fünfzigern hätte stammen können. Scrolle ich mich durch meinen instagramfeed, sehe ich mindestens einmal am Tag eine Frau, die sich in fair produzierter Unterwäsche räkelt und erklärt, sie fühle sich endlich wie eine starke, unabhängige Frau. Dass es sich bei diesem Beitrag um bezahlte Werbung handelt, wird nur sporadisch erwähnt.
Wer mir jetzt vorhalten möchte, ich spräche Frauen mit virtueller Reichweite das Recht ab, Werbung machen zu wollen und damit Geld zu verdienen – das tue ich überhaupt nicht. Ich persönlich habe nichts dagegen, wenn eine Sinnfluencerin Sextoys, Damenrasierer, fair produzierter Unterwäsche oder veganen Badzusatz bewerben möchte. Nur zu! Aber ich kann nicht nachvollziehen, warum man zwanghaft nach einem gemeinsamen Nenner mit dem Kampf um Menschenrechte sucht.
Denn ja – Frauenrechte sind Menschenrechte. Und hat schon einmal jemand versucht, das Patriarchat in rosa Blubberbläschen zu ersticken? Nein? Was tun wir ab jetzt gegen strukturelle Ungleichheiten und gegen diejenigen, die sie aufrecht erhalten? Schwenken wir delfinförmige Dildos wie ein Zepter? Oder fokussieren wir uns lieber auf das Wesentliche? Ich habe keine Ahnung, wie du persönlich versuchst, als Frau in unserer Gesellschaft deinen Weg zu gehen. Aber ich bin mir sicher, du schaffst das – und dafür brauchst du einfach nur dich selbst. Und keinen Damenrasierer.
Ich habe „Alte weiße Männer“ von Sophie Passmann nicht gelesen, trotz der Diskussionen, die es ausgelöst hat. Ja, ich weiß. Aber einen Satz dieser Autorin werde ich erst einmal nicht vergessen. Es ist kein Zitat aus ihrem Buch, sondern ein Ausschnitt aus einem Interview, das sie während der letzten Frankfurter Buchmesse gab: „Wir haben gerade eine große Faszination für alles, was rechts und menschenfeindlich ist.“ Ironischerweise ist ausgerechnet der Kiwiverlag, bei dem ihre Bücher erschienen sind, auf Grund dieser Faszination in den Schlagzeilen. Für Empörung gesorgt haben einige Gedichte von Till Lindemann, sonst eher bekannt für opulente Bühnenshows und grollenden Gesang.
Ich für meinen Teil möchte keine einzige Zeile daraus in diesem Text zitieren und bin mir sicher, dass ich dazu nichts mehr sagen muss. Ja, ich finde das Gedicht taktlos. Gewaltverherrlichend. Aber anlässlich dieser Diskussion möchte ich jedem, der aktuell unter dem Hashtag „Lindemann“ seine Empörung kundtut, an einen Ratschlag von Sophie Passmann erinnern. Der richtige Umgang mit menschenfeindlichem Gedankengut bestehe darin, dem Urheber nicht ein Mikro vor die Nase zu halten und zu sagen: „Was, du hast etwas Menschenfeindliches gesagt? Sag es noch mal und wir drucken’s!“
Zwar bezog sich ihre Kritik in diesem Interview wohl eher auf die Strategie der Massenmedien, in Zeiten des Rechtsrucks Radikalen mehr Aufmerksamkeit zu verschaffen. Aber Soziale Medien sind auch ein Teil der Medienlandschaft und zwar ein sehr mächtiger Teil. Wenn wir in den virtuellen Aufschrei miteinstimmen, ist das einfach gesagt nur eine andere Variante, Till Lindemann eine Bühne zu zimmern, auf der er seine menschenfeindlichen Überzeugungen noch lauter verkünden kann.
Denn in einem Punkt bin ich mir sicher: Till Lindemann mag geschmacklos sein, aber unbedarft ist er sicher nicht. Der Shitstorm, die Kritik ist vermutlich Teil eines Plans, der Provokation und Grenzüberschreitung als Marketing beinhaltet. Tun wir alle laut unsere Empörung kund, bekommt er höchstwahrscheinlich genau das, was er will. Und ich weiß nicht, wie ihr darüber denkt, aber: Ich möchte das nicht erreichen. Geben wir dieser Strategie nach, werden immer mehr menschenfeindliche Inhalte unsere Medienlandschaft prägen, ein Aufschrei wird den nächsten jagen. Und während wir damit beschäftigt sind, darauf zu reagieren, planen deren Urheber nur ihren nächsten Schritt.
Stellen wir uns eine Frage: Wie viel Energie verwenden wir darauf, Künstler, deren Werte wir nicht nur nicht teilen, sondern unzumutbar finden, zu kritisieren? Und wie viel Energie, wie viel Aufmerksamkeit, wie viele respektvolle Worte bleiben übrig für die Künstler, die aus unserer Sicht alles richtig machen? Wie viel menschenfreundliche kreative Arbeit entgeht uns, weil wir vollkommen reizüberflutet sind und auf defensive Kritik eingestimmt?
Ich wünsche mir, dass wir, sobald sexistische und rassistische Künstler wieder eine Bühne haben, das Scheinwerferlicht neu ausrichten. Lasst es uns auf Kreative richten, die für eine offenere Gesellschaft eintreten, und diese Aufmerksamkeit ehrlich verdienen. Also mache ich den Anfang: Habt ihr mitbekommen, dass Saša Stanišić während der Coronakrise jede Woche online Benefizlesungen veranstaltet, um #leavenoonebehind zu unterstützen? Dass die Bestsellerautorin Kathrin Weßling zusammen mit einer Psychologin Livestreams über psychische Gesundheit sendete, um psychisch Kranken durch die Quarantänezeit zu helfen? Kennt ihr Katja Lewinas neuste Erscheinung „Sie hat Bock“, das mit Mythen über weibliche Sexualität bricht? Habt ihr euch schon die Podcastserie „Unangepasst“ auf Spotify angehört, in welcher unter anderem Sophie Passmann und Laura Gelhaar zu Wort kommen? Nein?
Dann fragt euch bitte ehrlich, woran das liegt.
Covid-19 ist keine vorrübergehende lästige Grippe, stattdessen nimmt die Krise ihren Lauf. Wir können es nicht mehr leugnen. Stattdessen wurde die Außenwelt aus unserem Leben ausgeklammert, im Mittelpunkt steht nun das Innenleben. Wie das aussieht, ist ungewiss: Manche von uns entwickeln eine paranoide Abhängigkeit von Pushbenachrichtigungen, Sportmuffel schwören plötzlich auf Homeworkouts, die einen nehmen sich vor, jetzt endlich mehr zu lesen, die anderen wiederum streamen einfach nur besoffen Lieblingsfilme aus der Kindheit auf Disneyplus. Im besten Fall alles zusammen. Oder gar im schlimmsten Fall? Denn egal, wie man der Krise begegnet – die Verurteilung ist gewiss. #staythefuckathome darf man nur unter die Bilder seiner Altbauwohnung setzen, wenn man sich zuvor ausführlich für seine Privilegien entschuldigt hat. Wer weiterhin arbeiten geht, weil er oder sie „systemrelevant“ ist oder der Arbeitgeber es nicht zulässt, muss sich den Vorwurf gefallen lassen, zuerst an sich selbst zu denken. Möchte man das Beste aus der Krise machen und die Zwangspause nutzen, um an sich zu arbeiten, ist man taktlos. Wer dagegen ehrlich zugibt, die Krise nicht gut wegzustecken, wird mit Nachdruck daran erinnern, dass es anderen noch schlechter geht.
Die Wut, die wir offensichtlich alle aufeinander verspüren, ist an sich nichts kein neues Phänomen. Vielleicht ist es ein Ergebnis des Individualismus, dass wir uns alle immer sofort angesprochen fühlen und nur ein einziges Widerwort einem Angriff auf unsere Person gleichkommt. Doch eine Krise, die keine Gesellschaftsschicht, kein Individuum wirklich verschont, liefert Zündstoff für den Tanz auf dem Pulverfass. Und ich weiß nicht, wie es euch geht – aber ich habe diesen Tanz wirklich satt. Und damit niemand mich missversteht: Ich halte keine der allgemeinen Sicherheitsregeln für übertrieben. Es gibt einen Grund, warum Virologen uns anraten, menschlichen Kontakt und das öffentliche Leben zu meiden und den möchte ich nicht anzweifeln. Was ich aber nicht hinnehme, ist, dass wir uns in schweren Zeiten, in denen wir alle verzichten, auch noch die Frustrations- und Glücksgefühle verbieten wollen. Ich würde mir wünschen, dass Empathie der Leim wäre, der unsere Gesellschaft noch zusammenhält. Stattdessen regieren Schuld und Scham.
In vielerlei Hinsicht bin ich selbst in dieser Krise privilegiert, in anderer nicht. Ich bin nicht in der Risikogruppe, aber manche meiner Angehörigen. Meine berufliche Existenz wird durch die Krise nicht infrage gestellt, doch ich verzichte trotz chronischer Krankheit auf Arzt- und Therapeutenbesuche. Und ja – auch einem introvertierten Menschen fehlen ab einem gewissen Zeitpunkt die sozialen Kontakte. An manchen Tagen der Krise geht es mir gut. Dann genieße ich die Ruhe, lasse meiner Gedankenwelt freien Lauf und schreibe. An anderen Tagen ist das nicht der Fall und ich muss darum kämpfen, dass sich noch alles zum Guten wendet. Doch all das spielt sich im Innenleben ab. Wie andere Menschen diesen Tag erleben, beeinflusst meine persönliche Wahrnehmung nicht. Ob sie nun um ihre Gegenwart und Zukunft bangen müssen oder die Quarantäne als neue Form der Selbsterfahrung praktizieren – es geht mich im Grunde nichts an. Doch eines kann ich sicher sagen: Ich wünsche jedem Menschen da draußen, dass Letzteres zutrifft. Umgekehrt bezweifle ich auch, dass jemand, der von der Krise härter getroffen wird, etwas davon hat, wenn ich mich für meine Situation rechtfertige oder meine positiven wie negativen Gefühle zu entschuldigen versuche.
Empathie mit sich selbst ist nicht gleichbedeutend mit Egoismus. Sich zu pflichtbewusster Dankbarkeit zu zwingen, ändert nichts daran, dass wohnungslose Menschen, Menschen, die häuslicher Gewalt ausgesetzt sind, Menschen in Flüchtlingslagern, nicht sicher sind. Und auf die Gefahr hin, missverstanden zu werden – aber das ist mein Berufsrisiko: Ich finde es gut und richtig, sich seiner Privilegien bewusst zu sein. Doch sich dafür zu entschuldigen, ist nichts weiter als die Erleichterung des eigenen Gewissens. Die eigenen Empfindungen im Keim zu ersticken, ist nicht solidarisch, sondern destruktiv. Letztendlich ist das Schuldbewusstsein der Verschonten auch nur eine andere Form, um sich selbst zu kreisen.
Aber wie können wir solidarisch sein? Es offenbaren sich unzählige Möglichkeiten: Von der Scham der Gesunden können Menschen in der Risikogruppe nicht profitieren, von Unterstützung im Alltag jedoch schon. Sich für unser kuscheliges Zuhause zu entschuldigen hat keinen Nutzen, karitative Organisationen zu unterstützen, jedoch schon. Und ja – auch die kleinen Gesten sind etwas wert. Denn ob wir nun unseren Nachbarn bei den Einkäufen helfen, unsere Großmutter täglich anrufen oder uns einfach nur rigoros an Sicherheitsregeln halten: In diesen Zeiten entscheidet unsere Empathie und nicht unser schlechtes Gewissen darüber, wie wir als Gemeinschaft zueinander stehen.
„Hast du auch Guilty Pleasures?“, fragte ich neulich einen Kommilitonen. Es war während der Mittagspause. In Grüppchen liefen wir über den Karlsplatz zurück zum Germanistischen Seminar, während jeder im Laufen wahlweise in die Brötchentüte vom Café Gundel griff oder einen Schluck Kaffee aus dem Pappbecher trank. Ich hatte ein Geständnis aus den Untiefen des deutschen Fernsehens erwartet, vielleicht auch B-Movies in Form von schlecht animierten Zombiedesastern. Stattdessen erntete ich ein Stirnrunzeln. „Ist das so ein Sexding?“ „Was, nein. Also so war es jedenfalls nicht gemeint.“ Als ich es ihm erklärte, wirkte er immer noch nicht besonders angetan. „Für mich ergibt das keinen Sinn“, meinte er schließlich, „Wieso sollte man sich denn dafür rechtfertigen, etwas zu mögen?“
Im Nachhinein dachte ich über diesen Kommentar nach. Zwar hatte ich mit Guilty Pleasures tatsächlich nichts Sexuelles gemeint. Aber wenn ich ganz ehrlich zu mir bin: Wenn wir nicht mutig genug sind, frech damit zu kokettieren, erzählen wir von unseren Guilty Pleasures hinter vorgehaltener Hand oder entschuldigen uns sogar. Tatsächlich kenne ich Menschen, die eher zu ihren schrägen sexuellen Vorlieben stehen würden als zu ihrem Musikgeschmack. Heißes Wachs und morbide Fantasien sind wohl konformer, als das neue Album von Taylor Swift zu feiern.
„Weißt du, ich schaue ab und zu doch Germany’s Topmodel“, gesteht mir meine feministische Freundin und kichert ganz unfeministisch. #notheidisgirl? Auf Spotify gibt es sogar ganze Playlists, die mit „Guilty Pleasure“ betitelt werden. Und ich muss gestehen: Auch ich habe mich schon gerechtfertigt, nach wie vor eine Schwäche für billige Fantasygeschichten zu haben, obwohl ich Germanistik studiert habe und meine ganze Arbeit sich um Bücher dreht.
Guilty pleasure bedeutet übersetzt „schuldiges Vergnügen“. Aber schuldig wofür? Man könnte argumentieren, dass Germany’s Topmodel ein ungesundes Körperbild vermittelt und somit antifeministisch ist. Dennoch macht sich die feministische Konsumentin meiner Ansicht nach nicht schuldig, wenn sie die Show weiterhin konsumiert. Anstatt sie dafür zu verurteilen, könnte man sie fragen: „Warum schaust du es noch? Du bezeichnest dich als feministisch und beschäftigst dich mit realistischen Schönheitsidealen. Worin liegt die Faszination?“ Die Antwort könnte interessant werden oder vielleicht sogar zum Diskurs beitragen. Aber wenn wir eine Umgebung schaffen, in der man sich nicht erklären kann, werden wir die Motive auch nie erfahren. Schade eigentlich.
Ich habe eine Vorliebe für billige Fantasy, weil für mich damit Erinnerungen verbunden sind: Als ich vierzehn war, versuchte ich, einen Fantasyroman zu schreiben. Weil ich aber keine Erfahrungen mit dem Schreiben hatte, bediente ich mich dem klassischen Repertoire aus dem fantastischen Werkzeugkasten: Werwölfe, verlassenes Schloss, im Finale sogar ein paar Zombies. Jammerschade, dass das damalige Manuskript mit der Festplatte meines alten Computers verschollen ging. Heute würde es mich wohl ziemlich amüsieren, das alles noch einmal zu lesen. Angefangen bei der Tatsache, dass trotz meines Vornamens die zweifelhaften Werke von Stephanie Meyer an mir vorbeigingen. So dachte ich, die Geschichte eines Mädchens, das in eine fremde Stadt zieht und sich mit einem einsamen Wolf anfreundet, könnte noch interessant sein. Aber ich wäre in der Lage, meinem jüngeren Ich seinen unperfekten Geschmack zu verzeihen. Warum sollte ich mich gegenüber meinem gegenwärtigen Ich anders verhalten?
Schuldig zu sein impliziert, gegen eine Wertvorstellung zu verstoßen. Aber welcher Wert ist das? Dass wir uns und unseren Mitmenschen guten Geschmack schulden? Wir müssen nicht jeden Wert verinnerlichen, den andere uns vorleben. Und ich weiß nicht, wie es euch geht, aber ich kann auf diesen Anspruch verzichten. Ich gehe jetzt dann mal Riverdale schauen, meine ...Serie, die ich mag. Und die ich gerne schaue. Im Ernst.
Man könnte meinen, manche Nachrichten sprächen für sich selbst und bedürften keiner weiteren Erklärung. Gibt es nicht bestimmte Ereignisse, die wie ein Aufschrei durch die Bevölkerung gehen sollten? Aber das vergangene Jahr hat mich anderes gelehrt. Vieles ist geschehen: Die globale Klimabewegung ist erstarkt, Dürrekatastrophen und Waldbrände hielten viele Länder in Atem. Doch nicht nur das Klima steckt in einer Krise: In Hong Kong wurden friedliche Proteste niedergeschlagen, das Ausmaß der Gewalt gegen die Uiguren in China wurde bekannt. Dann das Attentat in Christchurch. Währenddessen haben in Deutschland Gewalttaten aus dem rechtsextremen Lager zugenommen: Erst wurde Walter Lübke ermordet, dann geschah der Anschlag in Halle.
Doch der Aufschrei blieb aus, stattdessen wurde nur müde mit den Schultern gezuckt. Auch nach dem Anschlag in Hanau in der vergangenen Woche bleiben viele Menschen erschreckend still. Was ist passiert? Wer glaubt, die Leute hätten keine Energie mehr, sich zu empören, irrt: Die Empörung ist da, nur sind es nicht die dringenden politischen Ereignisse, die sie entfachen. Stattdessen wurden die „Umweltsau“ und AKKs geschmacklose Karnevalsscherze stärker diskutiert als der Mord an Walter Lübke. Auch jetzt ist es manchen Menschen anscheinend wichtiger, auf ihrem Indianerkostüm für Fasching zu beharren, als Anteilnahme für die Opfer in Hanau zu zeigen. Haben wir uns an die Gewalt gewöhnt? Erachten wir es als normal, dass nicht nur global, sondern auch in unserer Gesellschaft marginalisierte Menschen vor Gewalt nicht ausreichend geschützt sind? Streiten wir nur noch um Befindlichkeiten? Oder anders gefragt: Sind wir noch zu retten?
Auf den ersten Blick kann man sich den Widerspruch kaum erklären. Aber vielleicht ist auch die Berichterstattung Teil des Problems. Geht es um Anschläge wie in Halle oder wie vor einer Woche in Hanau, spricht man in den Medien meistens sofort von einem psychisch kranken Einzeltäter. Nun, die Vermutung „psychisch krank“ an sich ist nicht abwegig: Immerhin sind viele Menschen in Deutschland von psychischen Störungen betroffen, auch Kriminelle, auch Gewalttäter. Doch Vorsicht: Die Beschreibung „psychisch krank“ ist höchst ungenau. Man stelle sich vor, wir würden darüber sprechen, eine Person sei körperlich nicht leistungsfähig. Würden wir einfach sagen, sie sei „physisch krank“ und es dabei belassen? Nein. Wir würden fragen: „Ja, was denn genau?“ Lahmes Bein oder Herzprobleme? Nierenleiden oder Migräne? Ebenso wenig Sinn ergibt es, eine Person als „psychisch krank“ zu betiteln und ihr damit Schuldfähigkeit grundsätzlich abzusprechen. Denn der Verlust der Zurechnungsfähigkeit geht nur mit manchen psychischen Krankheitsbildern einher. Liegen diese vor, sollten wir sie konkret benennen, anstatt alle Störungen zu verallgemeinern.
Auch der Begriff des „Einzeltäters“ ist ziemlich vage. Ist damit gemeint, jemand gehöre nicht einer politischen Organisation an? Oder jemand handle aus persönlichen anstatt aus politischen Motiven? Dabei ist es doch bittere Ironie, in einer Gesellschaft, die ihren strukturellen Rassismus nie überwunden hat, einen Rechtsextremisten als „Einzeltäter“ zu bezeichnen. Die typisierten Bezeichnungen „Einzeltäter“ und „psychisch krank“ täuschen eine Erklärung, eine Rechtfertigung vor, wo keine ist. Sie sollen vielleicht beruhigen, ersticken aber jeglichen Diskurs im Keim und beleidigen alle Betroffenen. Zudem ist die Lage viel zu ernst, um einander zu beruhigen. Ebenso wenig hilfreich ist es, Taten zu rechtfertigen, für die es schlicht keine Entschuldigung gibt. Stattdessen sollten wir dringend darüber sprechen, wie wir Betroffene vor rechtsextremer Gewalt schützen können, und dabei die Probleme beim Namen nennen.
Der Begriff "Triggerwarnung" wurde vor ein paar Jahren durch die Medien einer breiteren Öffentlichkeit bekannt. Inzwischen ist er überall: Sei es auf Social Media oder sogar in Veranstaltungen an der Uni. Triggerwarnung oder auch Contentwarning. Belastende Themen werden angekündigt, um traumatisierte Menschen im öffentlichen Raum zu schützen. Doch gerade an den Universitäten geht die Diskussion noch weiter: Oft wird gefordert, belastendes Material völlig aus dem Lehrplan zu streichen. Es reicht nicht mehr, vor Gewaltdarstellungen zu warnen, sämtliche Erwähnung von Gewalt und Diskriminierung sollen gestrichen werden.
Doch was bedeuten die Begriffe Trauma und Trigger überhaupt und wie kann man damit umgehen? Das Wort „Trauma“ leitet sich aus dem Altgriechischen ab und bedeutet Verletzung. Verwendet wird der Begriff meistens in psychologischem Zusammenhang. Es gibt viele Ursachen für die Entstehung eines Traumas: Sei es eine Naturkatastrophe, ein Unfall oder ein gewalttätiger Übergriff. Zumindest, was das Individuum betrifft. Denn wenn es um das Kollektiv geht, wird es schwieriger: Auch größere Bevölkerungsgruppen können durch politische Ereignisse traumatisiert werden, zum Beispiel durch anhaltende Diskriminierung, Verfolgung oder gar Vertreibung. Eine große Rolle bei der Aufarbeitung und Behandlung eines Traumas spielen Schlüsselreize, sprich Trigger. Ein Trigger kann die betroffene Person an das einschneidende Erlebnis erinnern und somit Flashbacks auslösen. Manche dieser Schlüsselreize sind für Nicht Betroffene gut nachvollziehbar. Zum Beispiel dürfte es leichtfallen, zu erklären, warum gewaltverherrlichende Sprache das Trauma nach einem Übergriff in die Gegenwart zurückholen kann.
Der Grundgedanke, es nicht nur bei einer Triggerwarnung zu belassen, sondern gleich alle Trigger aus dem öffentlichen Raum zu eliminieren, ist in erster Linie natürlich verständlich. Niemand verdient es, ein Trauma noch einmal zu erleben. Problematisch ist nicht die Absicht, sondern die Tatsache, dass Trigger nicht nur subjektiv sind, sondern auch sehr subtile Wahrnehmungen sein können: Nicht nur Darstellungen des belastenden Themas vermögen es, Flashbacks bei Betroffenen auszulösen. Oft sind es alltägliche Reize, die Betroffene in diese Lage bringen: Bestimmte Sätze, Szenerien, die an den Ort des Traumas erinnern, das Aussehen einer Person, ein bestimmter Klang oder Geruch ... Die Liste ist lang.
Vielleicht können wir keine triggerfreie Umwelt schaffen. Aber wäre das überhaupt der richtige Ansatz? Trauma geht mit einem gewaltigen Kontrollverlust einher. Eben diese Kontrolle können sich traumatisierte Menschen durch Therapie und durch ein sensibles Umfeld zurückholen. Betroffene können lernen, wodurch ihre Erkrankung verschlimmert wird. Haben sie die Wahl, ob sie sich einem Reiz aussetzen wollen oder nicht, können sie sich selbst schützen, ohne ihre Selbstbestimmung zu verlieren. Entscheidet man jedoch über den Kopf des Individuums hinweg, ist das, so nobel die Absicht auch sein mag, ebenfalls eine Form der Übergriffigkeit. Vor möglicherweise belastenden Inhalten in Lehrveranstaltungen zu warnen, ist in erster Linie sinnvoll, reicht aber nicht aus, damit traumatisierte Menschen den gleichen Raum einnehmen können wie nicht Betroffene. Dennoch sollte die Schlussfolgerung nicht der Versuch sein, sämtliches belastendes Material aus dem Lehrplan zu streichen. Stattdessen wäre es wünschenswert, an Hochschulen für Ansprechpartner zu sorgen, an die sich traumatisierte Menschen wenden können und das Lehrpersonal für solche Fälle zu schulen. Natürlich kann eine Lehrkraft keine therapeutische Funktion erfüllen – Es geht darum, ein Umfeld zu schaffen, in der Trauma kein Stigma ist.
Ungefähr fünf bis sechsmal im Jahr stehe ich vor fremden Menschen, um aus meinem Buch zu lesen und hochkomplexe Phänomene zu diskutieren. Vor ein paar Monaten habe ich vor mindestens fünfzig Menschen über meine Panikattacken gesprochen. Ich bin allein weit gereist, habe wildfremden Menschen meine Lebensgeschichte erzählt. Mit etwas Fantasie könnte man mich also für eine Draufgängerin halten. Doch das wäre nicht die ganze Wahrheit. Denn wenn ich eines gelernt habe, dann ist es, dass Mut nicht die Abwesenheit von Angst bedeutet. Angst ist im Grunde ein ziemlich intelligentes Gefühl, das uns Menschen vor gefährlichen Situationen warnt. Es ist also berechtigt, dass sie uns daran hindert, auf das Dach eines zehn Meter hohen Hauses zu klettern oder mit 200 km/h über die Autobahn zu rasen. Doch einige von uns haben schon die Art von Angst empfunden, die rational nicht zu begründen ist. Auch ich bin davon nicht ausgenommen. Deswegen folgt nun eine andere Art der Aufzählung: Manchmal kann ich mit meinen Mitmenschen nicht darüber sprechen, was mich bewegt, obwohl es mir helfen würde. Im Grunde ziemlich paradox, ebenso paradox wie die Tatsache, dass ich Bühnenmomente habe, aber dennoch Referate an der Uni nie mochte. Oder dass ich mich unwohl dabei fühle, in der Natur völlig allein zu sein, wenn mir das mitten in der Stadt nichts ausmacht – dabei ist Letztes streng genommen gefährlicher!
Einigen wir uns darauf: Angst kann sich verselbstständigen und vollkommen irrational sein. Doch ebenso, wie unser Körper lernt, vor den richtigen Dingen Angst zu haben, können wir lernen, unsere Angst abzulegen. Das ist nicht halb so romantisch, wie es klingt. Im Gegenteil, es ist furchtbar unangenehm. Natürlich sind Vermeidungsstrategien viel verlockender: Einfach die Dinge nicht mehr tun, die einem Angst machen. Angst vor Menschenmengen? – Dann gehe ich eben nicht auf Festivals! Angst vor Intimität? – Dann eben Dating ohne commitment. Angst vor der Höhe? – Dann bleibe ich eben am Boden! Angst vor dem Leben? – Und die Vermeidungsstrategie stößt an ihre Grenzen.
Niemand hat gerne Angst. Aber Dinge zu tun, vor denen man sich zuvor gefürchtet hat, kann wirklich befreiend wirken. Und das muss auch nicht von einem auf den anderen Tag geschehen. Vielleicht muss man der Angst vor Menschenmengen nicht gleich mit einem überfüllten Festival begegnen. Und vielleicht muss es nicht gleich die große Liebe mit dem Gang zum Altar sein, wenn man unter Bindungsangst leidet, nicht gleich ein Abstecher in die Berge, wenn man sich vor der Höhe fürchtet. Nein. Es kann schon ein Erfolg sein, sich ein paar Stunden in einer überfüllten Kneipe aufzuhalten, einfach nur einmal auf ein gewöhnliches Date zu gehen oder doch den Aufzug in den fünften Stock zu nehmen. In manchen Fällen ist die Angst zu stark, um es allein zu schaffen. Dann ist es sinnvoll, Hilfe anzunehmen – auch das will gelernt sein – egal, ob man nun psychisch gesund ist oder nicht. Denn es ist ein verbreiteter Irrtum, dass nur kranke Menschen therapeutische Hilfe in Anspruch nehmen dürfen.
Erschwerend kommt hinzu: Es sind scheinbar nie die anderen. Kaum jemand spricht offen über seine Ängste. Wobei das eigentlich ein interessantes soziales Experiment wäre: Man sperre verschiedene Menschen in einen Raum. Fear talk anstatt small talk.
„Hi, ich bin Anna und bin klaustrophobisch.“
„Freut mich, dich kennenzulernen. Ich heiße Daniel und habe Angst vor menschlicher Nähe.“
Ein unwahrscheinliches Szenario, auch wenn es vermutlich einigen von uns nicht schlecht täte. Was ich aber eigentlich damit sagen möchte: Die anderen haben auch Angst. Nicht nur du.
Ironischerweise bewahrheitet sich auch die berühmte fear of missing out, wenn man seinen Ängsten nachgibt: Sich auf jemanden einzulassen, ist ziemlich faszinierend. Festivals können ein ziemlicher Spaß sein. Und wer ist immun gegen eine schöne Aussicht? Auch ich habe schon Dinge verpasst, weil ich zu ängstlich war, bis ich mich entschieden habe, mir diese Stück für Stück zurückzuholen. Inzwischen bringe ich es fertig, mit meinen Freunden über Bedeutendes zu sprechen. Meine Referate an der Uni haben ein gesundes Mittelmaß erreicht. Und seitdem ich festgestellt habe, dass es allein in der Natur ziemlich schön ist, gehe ich regelmäßig allein laufen. Zwar halte ich das nur eine halbe Stunde durch. Aber was soll’s? Die kleinen Schritte zählen auch.
Practice what you preach, heißt es. In erster Linie klingt es auch sinnvoll. Wenn man etwas ändern will, warum nicht erst einmal kleine Schritte machen und bei sich selbst anfangen? Wer sich für Umweltschutz interessiert, macht sich Gedanken, wie er den eigenen Haushalt nachhaltiger gestalten kann. Und wer sich für Gleichberechtigung stark macht, hinterfragt eigene Rollenklischees und Sexismen. Aber bedeutet das auch im Umkehrschluss, dass man sich erst für ein politisches Thema interessieren darf, wenn man die eigenen Fehler vollständig ausgemerzt hat? Ich sage nein. Denn in Zeiten, in denen innerhalb der politischen Lager erbittert um die Perfektion gestritten wird, wird das Inkonsequentsein zu Unrecht unterschätzt.
Achtung: Dieser Text ist kein Freifahrtsschein. Ich möchte niemanden auffordern, eine Ideologie zu verbreiten, zu der er nicht stehen kann. Aber ich wünsche mir, dass man in politischen Diskussionen auch jene willkommen heißt, die bestimmte Werte noch nicht perfekt leben.
„Was, DER geht zu Fridays for Future? Letztes Jahr ist er noch nach Thailand geflogen!“
„Was, DIE nennt Feministin? Sie gendert aber nicht korrekt!“
Vielleicht ist es inkonsequent. Aber: Jeder Mensch ist inkonsequent. Und Inkonsistenz disqualifiziert uns nicht beim Versuch, uns für ein Thema zu sensibilisieren. Oder anders gesagt: Ich wünsche mir, dass die eigene politische Position ausprobiert werden darf und keine perfekte Performance sein muss.
Stellt euch vor, ihr wollt ein Buch schreiben. Euer Kopf platzt vor Ideen, im Grunde seid ihr inspiriert. Doch ihr seid ehrgeizig, das Werk muss gut werden. Andere Menschen sollen euch diese Geschichte abkaufen. Also zerbrecht ihr euch den Kopf, dreht alles hin und her, vermeidet Fehler, recherchiert, unterbrecht, erstellt Konzepte, verwerft diese. Aber habt ihr auch nur eine Zeile geschrieben? Nein. Leeres Papier, Perfektionismus, Gedankenblockade.
Ebenso verhält es sich mit dem politischen Anspruch an sich selbst. Das Private ist politisch. Natürlich spielt es eine Rolle, was wir als Individuen tun. Aber manchmal kommt es mir so vor, als verhielte es sich umgekehrt: Das Politische ist privat geworden. Wir scheuen uns davor, uns der örtlichen Umweltschutzgruppe anzuschließen, weil wir tierische Produkte noch nicht aus dem Speiseplan gestrichen haben. Oder wir gehen nicht zum feministischen Lesekreis, weil wir denken: „Die sind doch alle viel belesener als ich, ich habe nur ein paar Folgen ‘The Handmaid’s Tale’ geschaut, das zählt nicht.“ Aus Scheu und aus Angst vor Abwertung beschränken sich infolge sämtliche politische Aktionen aufs Private. Vielleicht nicht der Lesekreis, aber man kann ja einfach eine gleichberechtigte Beziehung leben und den sexistischen Onkel auf der nächsten Familienfeier konfrontieren. Vielleicht keine Teilnahme an Fridays for Future, aber man trägt ja nur Fair Fashion und nutzt Ecosia. Das reicht doch.
Nein, es reicht nicht. Jeder noch so perfekte Lifestyle kann weder den Planeten retten, noch den gesellschaftlichen Wandel bewirken. Wir brauchen Gemeinschaften. Wir brauchen Menschen, die sich zusammenschließen. Und wir müssen bereit dazu sein, Widersprüche und Fehler zu verzeihen. Oder anders gesagt: Wer nur noch vor der eigenen Haustür kehrt, kann sich nicht mehr um die ganze Straße kümmern.
Zeit für ein Geständnis: Gerade jetzt, während ich diese Zeilen schreibe, bin ich schon einen Schritt weiter. Ich denke nicht daran, wie ich die nächsten Sätze formulieren oder was ich aus meinen Gedanken machen soll. Was tue ich stattdessen? Ich beschäftige mich damit, wie ich euch Lesern und Leserinnen meinen Text präsentieren kann. Tatsächlich überlege ich mir sogar schon Diskussionsansätze und gute Antworten auf kritische Fragen. Natürlich könnte man sich jetzt die Haare raufen und fragen: „Was stimmt denn nicht mit ihr?“
Mag sein, dass mit mir etwas nicht stimmt und vielleicht bin ich auch ein Teil des Problems. Aber die Ursache liegt nicht allein bei mir selbst. Gerne reden wir uns ein, dass wir Anerkennung nicht brauchen. Selbstfürsorge heißt das Zauberwort, Selbstliebe. #sorrynotsorry. Sich nicht entschuldigen, konsequent zu sich stehen. Aber habt ihr euch einmal ganz ehrlich, vollkommen schonungslos gefragt, wann ihr das letzte Mal etwas getan habt, ohne ein Feedback oder eine Form der Bestätigung zu erwarten?
Kommentieren war nie einfacher als heute. Vor dem digitalen Zeitalter hatte man dazu nur die Gelegenheit entweder im persönlichen Gespräch oder sogar erst durch einen Briefwechsel. Aber das hat sich geändert: Im Jahr 2020 müssen wir nicht einmal mehr unser Haus verlassen oder auch nur mit einer Menschenseele reden, um an einem einzigen Tag unzählige andere Menschen zu bewerten oder selbst von ihnen bewertet zu werden. Wir müssen nicht einmal mehr einer anderen Person ins Gesicht sehen, bevor wir ein Urteil über sie fällen: Über ihre Arbeit, ihr Aussehen, ihr Leben, ihre politische Einstellung. Stattdessen haben wir Kommentarspalten. Direct Messages. Likes. Herzen. Wir teilen Beiträge, melden störende Inhalte. Und während wir das tun, wird das Fenster, durch das wir die Welt betrachten immer kleiner. Natürlich geschieht das schleichend. Es ist in etwa so wie langsam kurzsichtig zu werden. Den Schaden bemerkt man erst, wenn er bereits eingetreten ist.
Aber wenn wir das so empfinden, warum nehmen wir nicht einfach eine Auszeit von Social Media? Oder nutzen einen Tag lang das Internet nicht? Würde das helfen? Denn letztendlich ist das nur eine Symptombekämpfung: Wen treffen wir denn, wenn wir vor die Tür gehen? Richtig – Digital Natives, die an nichts anderes als den Überfluss von Informationen gewöhnt sind. Menschen, die gelernt haben, schnell ein Urteil zu fällen, Statements abzugeben.
Vielleicht erzählen wir im Kreis unserer Bekannten nur etwas völlig Banales. Zum Beispiel, dass wir mit Sport angefangen haben. Und schon zückt unser Gegenüber sein Smartphone, um uns anhand von Dr. Google zu erklären, warum wir unsere Übungen ganz falsch machen und erst einmal einen ganz anderen Trainingsplan brauchen. Und wenn wir im Restaurant unsere Lieblingspizza bestellen, werden wir gratis über den Zucker- und Fettgehalt aufgeklärt, während wir selbst das Aussehen unseres Gegenübers in der gleichen Geschwindigkeit bewerten, in der wir online Herzchen und Dislikes verteilen:
„Ja, aber 40 min Kraftsport sind effektiver als 20 min.“
„Oh, du isst Süßkartoffelpommes, wusstest du, dass die viel gesünder sind?“
„Mit der Limonade hast du deinen Zuckerbedarf für heute schon gedeckt.“
„Dein Kleid ist aber schön, machst du auch diesen Trend mit?“
„Ich fand deine vorige Frisur aber besser.“
„Ach, du bestellst den veganen Burger, das finde ich aber inkonsequent, wenn du nach Griechenland in den Urlaub fliegst.“
Ich sehe jetzt schon, während ich diese Zeilen tippe, die empörten Gesichter, höre aufgeregte Stimmen, die „Meinungsfreiheit“ schreien. Ja, es ist unser Recht, Meinungen gut zu tun. Aber wollen wir diese Art von Kommentaren wirklich als Meinungen bezeichnen? Und die viel wichtigere Frage: Müssen wir wirklich zu allem sofort eine Meinung haben und diese auch kundtun? Aber was ist der Ausweg? Einfach keine Meinung mehr zu haben und alles unkommentiert zu lassen?
Vielleicht könnten wir das nächste Mal, bevor wir online einen „kritischen Kommentar“ hinterlassen, uns lieber fragen, ob wir den Text wirklich aufmerksam gelesen haben und vom Thema etwas verstehen. Und wenn jemand im realen Leben etwas von sich preisgibt, was uns zunächst fremd ist, könnten wir auch sagen: „Erzähl mal.“ Es wäre den Versuch wert.
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